Weihnachtsgrüße der Ortsgemeinde Irsch

Liebe Irscherinnen und Irscher,

wir leben momentan in einer besonderen Zeit – kein Zweifel.

Das wird uns an Weihnachten ganz besonders deutlich, denn unsere gewohnten Festtags-Rituale sind dieses Jahr entweder überhaupt nicht oder wie seit dem 16.12.2020 von der Bundes- und Landesregierung bestimmt, nur sehr eingeschränkt möglich.

Gerade deshalb ist mir dieser Jahresgru8 besonders wichtig, trotz Corona-Krise Weihnachtswünsche an Sie und Ihre Lieben zu schicken:

Mit diesem, so hoffe ich doch, mittlerweile liebgewonnenen Jahresgruß möchte ich in diesem Jahr nicht nur einen kleinen Rückblick geben, vielmehr möchte ich all denen, die um einen Verstorbenen Lebenspartner, Vater, Mutter oder einem sonstigen Nahestehenden trauern nochmals mein tiefstes Mitgefühl zu Ausdruck bringen.

Auch möchte ich allen Kranken die allerbesten Genesungswünsche für die nahe und dann hoffentlich noch lange gesunde Zukunft mit auf den Weg geben.

Allen älteren Mitmenschen unter Ihnen und allen alleine Wohnenden wünsche ich trotz der mittlerweile sehr streng verschärften Corona-Regeln, dass sich Ihnen eine kleines Fenster öffnet, um doch in einem Überschaubaren Familien- oder Freundeskreis die Festtage und auch den Beginn des neuen Jahres 2021 verbringen zu können.

Hatte für uns Alle dieses denkwürdige Jahr 2020 doch einen ganz normalen Start und wir konnten wieder wie jedes Jahr ganz unbeschwert und voller großer Zukunftsplane den Jahreslauf auf uns zu kommenlassen.

Mit den Theater-Freunden der Freiwilligen Feuerwehr war wieder alles vorbereitet um in ein unbeschwertes Jahr zu  starten. Auch die Karnevalisten hatten alles daran gesetzt 2020 zu einem fulminanten Jahr werden zu lassen.  Keiner der zahlreichen Zuschauer aus Nah und Fern hatte zu diesem Zeitpunkt auch nur im Geringsten an die  mittlerweile bekannten Gefahren durch das CORONA-Virus und der damit verbundenen Einschränkungen gedacht.

Vielfach haben wir hier bei uns in Irsch und auch deutschlandweit sehr verantwortlich gehandelt und sind doch sehr konsequent den Vorgaben aus Berlin und Mainz gefolgt.

Leider mussten wir nun in den letzten Wochen erkennen, dass die zurückgegebenen Freiheiten auch dem Virus  wieder viel zu viele Möglichkeiten eröffnet haben, der Menschheit habhaft zu werden.

Seit dem 16.12. wissen wir, wir müssen wieder viel achtsamer und vor allem zurückhaltender werden.

Ich wünsche uns allen, dass der nun bald verfügbare Impfstoff auch schnell seine Wirkung zeigt, dass möglichst  keine Nebenwirkungen uns alle weiter belasten und vor allem, dass Sie, liebe Irscherinnen und Irscher gesund durch diese besondere Zeit kommen.

Auf Grund dieser besonderen Zeit finden sie in unserem jährlichen Veranstaltungskalender auch eigentlich keine Veranstaltungen.

Nur eine Veranstaltung habe ich quasi symbolhaft eingetragen:
Das Maibaumstellen.
Der Brauch des Maibaumstellen entwickelte sich schon im 16. Jahrhundert. Der Maibaum steht seither für Gedeihen und Wachstum sowie für Glück und Segen.

Vielleicht bringt uns diese Tradition am letzten Tag des April genau das wieder zurück. Das Glück und den Segen für  jeden von Ihnen die Zukunft gesund und voller Lebensfreude zu erleben und die doch sehr durch Corona  betroffenen Branchen mit einem wieder erstarkten Gedeihen und guten Wachstum für ihre Geduld und ihr  Durchhalten zu belohnen.
Ich jedenfalls wünsche dies schon jetzt jedem Einzelnen von Ihnen.

Rückblickend auf das Jahr 2020 möchte ich aber auch noch auf das eine oder andere große Vorhaben verweisen.

Pünktlich zum Jahreswechsel konnte die Ausbaumaßnahme „Alte Mühle / Serriger Weg“ weitestgehend abgeschlossen  und so die Straßen wieder für den öffentlichen Verkehr freigegeben werden. Einen Dank an alle, an  dieser Maßnahme beteiligten Unternehmer und der Verwaltung, vor allem aber den betroffenen Anwohnern, die mit  sehr viel Geduld und Rücksicht die maßnahmenbedingten Einschränkungen hingenommen haben.

Weiter konnte in diesem Jahr auch eine Maßnahme abgeschlossen werden die für unseren Ort noch ein kleines  Novum dargestellt hat. Zum ersten Mal haben wir in Irsch ein Baugebiet erschlossen, welches zwar planerisch von  der Ortsgemeinde mitbestimmt und begleitet, sonst aber komplett frei und privat finanziert wurde. Hier  beglückwünsche ich gerne die Initiatoren, aber auch die zukünftigen Hausbesitzer, von denen drei mittlerweile schon mit ihrem Bau begonnen haben.

Weiter konnten wir noch zu Anfang des Dezember auch die erste Etappe zu einem schnellen, nein superschnellen  Internet erfolgreich abschließen. Die Fa. Deutsche Glasfaser, mittlerweile die Muttergesellschaft des in Irsch  bekannten Unternehmen INEXIO hatte angeboten, bei einer möglichen Anschlussquote von 40%aller Irscher  Haushalte unseren Ort komplett eigenwirtschaftlich, d.h. ohne Kosten der Ortsgemeinde oder gar Anschlusskosten  der Teilnehmer so auszubauen, dass in dem gesamten Ort ein Glasfasernetzwerk bis in die Gebäude hinein installiert  wird.

Dann wurden wir auch in diesem Jahr von einer landespolitischen Entscheidung zunächst kalt erwischt. Das  Beitragssystem zum Ausbau von Innerortsstraßen wurde seitens der Landesregierung neu aufgestellt und per  Gesetz grundsätzlich auf das System der Wiederkehrenden Beitrage umgestellt. Mit diesem Gesetz werden hohe  Einmalbeiträge ab 2024 verboten, sprich bis zu diesem Zeitpunkt müssen alle Kommunen ihr Beitragsystem auf  Wiederkehrende umgestellt haben. Was nun in Irsch?, das war auch die Frage die uns im Rat einiges  Kopfzerbrechen gemacht hatte. Weiter so bis 2024 und dann mit der ,,Restfläche’ wiederkehrende Beitrage per Gesetz einführen lassen war nicht die Lösung.

Mit der Möglichkeit des Rückgriff auf die letzten vier Jahre und somit der faktischen rückwirkenden Einführung von  wiederkehrenden Beitragen bereits ab 2016 konnten wir hier in Irsch die Chance nutzen noch ein Beitragssystem  ein zu führen welches auch unter der nun gültigen gesetzlichen Situation alle Grundstückseigentümer gleich belastet, gleichzeitig aber auch die größte mögliche Abrechnungseinheit und somit den größten Teiler für die Ermittlung der  einzelnen Beitragszahlung bilden ließ. Lediglich die Neubaugebiete ,,In der Acht“, „Unter Sellscheid“ sowie „In der  Lay“ und nun ganz neu „Im Jäbenflur“ unterliegen wegen ihrer geleisteten Erschließungskosten noch einer Schutzfrist. Diese Gebiete fallen aber nach und nach dann auch zu der Abrechnungseinheit.

Der Gemeindeanteil wurde nun auch einheitlich auf 35% festgesetzt.

Gerne möchte ich aber auch, was die Entwicklung unseres Dorfes betrifft, einen kleinen Blick nach vorne werfen.

Immer wieder werde ich und auch viele Ratsmitglieder insbesondere von jungen Menschen darauf angesprochen,  dass in Irsch trotz immer wieder entwickelter Baugebiete nicht genügende Bauflächen oder auch genügender attraktiver Wohnraum zur Verfügung steht.

Vielleicht haben Sie in der Presse schon verfolgt, dass sich hier gegebenenfalls eine Chance dem entgegen zu wirken eröffnen kann.

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge muss man so die endgültige Schließung des Gasthauses  Brunnenhof auf Irscher Platt „dén Otto’ hinnehmen. Zum einen verliert Irsch damit seine letzte Statte des täglichen  Zusammenkommens,die letzte Möglichkeit für Familienfeiern mit guter Küche und Service und die letzten  Erinnerungen an eine Statte mit Tanz, Musik und der so mancher Eheanbahnung.

Aber wie heißt es so schon im Volksmund, dort wo ein Stern untergeht geht an einer anderen Stelle eine Sonne auf.

Momentan laufen die Planungen aus dieser Kultstätte ,beim Otto“ einen Wohnkomplex zu errichten der gleichwohl für junge und altere Menschen attraktiv sein soll:

Behinderten- und Seniorengerecht, mit modern geschnittenen Wohneinheiten, ansprechend und modern in die  umgebende Wohnbebauung eingepasst, kompakt genug um 30 Einheiten von 50-100qm anzubieten.

Der Gemeinderat ließ sich nach mehreren Vorstellungs- und Beratungsschritten davon überzeugen, dass dieses Projekt auch eine Aufwertung der Ortsgemeinde Irsch sein wird.

Mittlerweile werden bereits die ersten Reservierungsanfragen an mich herangetragen und das gleich quer durch die gesamte Alterspalette.

Gerne würden wir hier in Irsch gemeinsam mit den Investoren hinter diesem Projekt ein Zeichen setzen, ein  Zeichen, dass gerade in alten Ortskernen nicht das Dorfersterben sichtbar wird, sondern genau das Gegenteil der  Fall sein kann, nämlich, dass mit gezielter und behutsamer Neu- und Weiterentwicklung sich auch ein Dorf wie Irsch neu und vor allem attraktiv für Jung und Alt aufstellen kann.

Mit dieser Reaktivierung der Dorfmitte von Irsch kann zumindest in Teilen auf eine weitere räumliche Ausdehnung  der Ortslage und einer damit verbundenen weiteren Flächenversiegelung entgegen gewirkt werden.

Liebe Irscherinnen und Irscher, ich jedenfalls freue mich schon auf eine Grundsteinlegung für dieses Projekt und  wünschen den Initiatoren schon jetzt alles Gute und guten Erfolg bei ihrem Vorhaben.

Erlauben Sie mir an dieser Stelle, meinen herzlichen Dank auszusprechen an alle Mitglieder des Gemeinderates, an alle unsere Gemeindearbeiter sowie allen  ehrenamtlich Aktiven. Ein herzliches Dankeschön für ihr Engagement,  insbesondere und trotz Corona.

Denken wir bitte gemeinsam in dieser besonderen Zeit aber auch an die, die diese  Weihnachtstage allein   erbringen müssen oder die schwerkrank sind, vielleicht auch an Corona erkrankt sind.

Ich wünsche Ihnen allen ein Stück der Zuversicht, die wir aus der weihnachtlichen Botschaft schöpfen können.

Das kleinste Licht ist starker als alle Finsternis.

In diesem Sinne wünschen meine Familie und ich Ihnen allen ein friedvolles Weihnachtsfest, alles erdenklich Gute und Gottes Segen für das neue Jahr 2021.

Herzlichst Ihr

Jürgen Haag